Hörbuch: Simon Beckett – Totenfang
Inhalt
Sein fünfter Fall „Totenfang“ führt Dr. David Hunter in die Backwaters, wo die Grenzen zwischen Land und Wasser verschwimmen. Die Gezeiten spülen einen Toten auf eine schlammige Sandbank in den Backwaters, einem abgelegenen Mündungsgebiet in Essex. Die Wasserleiche ist stark verwest, Hände und Füße fehlen. Das Gesicht ist nicht mehr zu erkennen. Trotzdem glaubt die Polizei zu wissen, um wen es sich handelt. Seit über einem Monat ist der 31-jährige Leo Villiers spurlos verschwunden.
Der Spross der einflussreichsten Familie der Gegend soll eine Affäre mit einer verheirateten Frau gehabt haben, die ebenfalls als vermisst gilt. Leo steht im Verdacht, Emma Darby und schließlich sich selbst umgebracht zu haben. Doch David Hunter kommen Zweifel an der Identität des Toten. Denn tags darauf treibt ein einzelner Fuß im Wasser, und der gehört zwar definitiv zu der Leiche, aber nicht zu Leo Villiers.
Für die Zeit seines Aufenthalts kommt Hunter aufgrund eines Zwischenfalls in einem abgeschiedenen Bootshaus unter. Es gehört Andrew Trask, dessen Familie ihm mit unverhohlener Feindseligkeit begegnet. Aber sie scheinen nicht die einzigen im Ort zu sein, die etwas zu verbergen haben. Und noch ehe der forensische Anthropologe das Rätsel um den unbekannten Toten lösen kann, fordert die erbarmungslose Wasserlandschaft erneut ihren Tribut…
Hinweis
Es ist sinnvoll, die Bände der Reihenfolge nach zu hören. Denn so könnten sich einige Fragen bezüglich der Person David Hunter klären, die in diesem Buch nicht noch einmal erläutert werden. Zum Beispiel, was möglicherweise hinter dem Einbruchsversuch bei ihm in London stecken könnte.
Im vorliegenden Band findet sich ein etwas frustrierter, desillusionierter Hunter wieder. Sein Job ist befristet, ihm ist langweilig, sein Ruf ist angeschlagen. Doch ein Kommissar hat offenbar davon nichts gehört und fordert ihn an, um an einer Leichenbergung in den Backwaters in Essex dabei zu sein.
Meine Meinung
Besonders interessant fand ich die Landschaftsbeschreibungen. Die detaillierte Beschreibung der Seefestungen mit ihrer jahrelangen Nutzung als Piratensender oder der Mikronation „Sealand“ beispielsweise oder die stetigen Überschwemmungen auf den Salzwiesen. Die ganze Handlung ist irgendwie geprägt von feuchtkalten Umständen, auf See, im Fluss, bei Regen. Und so gerät Hunter eigentlich auch nur durch dieses ewig schlechte Wetter gepaart mit ständigem Tidenhub in diese gesamte verzwickte Aufklärung des Falls hinein.
Und das ist auch das einzige, was mich am Buch gestört hat, dieser „Zufall“ wäre gar nicht nötig gewesen. Macht es aber andererseits auch spannend. Hunter ist oft nicht bei der Sache, übersieht Umstände, friert, hängt in seinen Gedanken fest. Und da er als Ich-Erzähler fungiert, hat auch der Zuhörer nicht mehr Wissen. So manches Mal machte mich das etwas hibbelig, weil er so langsam unterwegs war und so umständlich. In den Kritiken las ich öfters, die Wendungen im Fall seien überraschend gewesen. Das kann ich aber nicht bestätigen. Rückblickend hat man von Anfang an ziemlich viele Fakten beieinander, aber genau wie Hunter denkt man eben nicht darüber nach.
Der Roman ist kein klassischer Thriller, in dieses Genre gerät er wohl vor allem, weil der Tod und seine Verwesesungsfolgen recht explizit beschrieben sind. Actionreich ist der Band nicht. Und das passt auch sehr gut zu David Hunter und der Geschichte. Ich habe mich sehr gut unterhalten und war sehr erpicht darauf zu erfahren, wie die ganzen Toten und Verschwundenen wohl zusammenhängen.
Der Vorleser dieses Bands ist wieder Johannes Steck, der das Ganze auch sehr entschleunigt und getragen vorliest und so zum Inhalt sehr passend ist.
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