Hörbuch: Iris Grädler – Meer des Schweigens (Collin Brown 1)
Inhalt
In der Bucht eines kleinen Küstenortes in Cornwall werden innerhalb kurzer Zeit ein toter Hund und die Leiche eines Mannes angespült, beide grausam verstümmelt. Der Mordfall bringt die Welt des friedlichen Dorfes empfindlich ins Wanken und verlangt Detective Inspector Collin Brown alles ab. Seine geliebte Bildhauerei und auch seine Familie kommen jetzt zu kurz. Er findet heraus, dass der Tote ein schottischer Millionär war, über den niemand Genaueres zu sagen weiß. Eine Spur führt zu Anthony Polodny, dem kürzlich verstorbenen Sohn eines polnischen Einwanderers. Doch welche Verbindung bestand zwischen den so ungleichen Männern? Der Detective erhofft sich Hilfe von Elizabeth Polodny, die für die Beerdigung ihres Bruders aus Australien in die englische Heimat gereist ist. Bald wird klar, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls in der Vergangenheit der Familie Polodny liegt. Eine blutige Tragödie, die jetzt, nach zwanzig Jahren, noch viel mehr Menschen das Leben kosten könnte…
Meine Meinung zum Buch
Erstaunlich, dass Iris Grädler gar nicht aus Großbritannien, sondern aus Westfahlen stammt. Ich kaufe ihr die Orts- und Personenkenntnisse sofort ab. Man merkt eine große Liebe zur Gegend und und zur Landschaft. Sehr liebevoll geht sie auch mit ihren Polizisten und Protagonisten um. Das macht dieses Buch einzigartig unter den vielen kaputten Typen an Kriminalern, die sich sonst im Genre tummeln. Ich halte ihre Bücher für ein kleines Juwel, weil sie sehr unaufgeregt, aber trotzdem sehr durchdacht daherkommen. In ihrem Debüt baut sie die schlüssige Handlung sehr behutsam aus etlichen einzelnen verwobenen Erzählsträngen zusammen, die sich parallel entwickeln und bei denen man zunächst nicht weiß, was sie miteinander zu tun haben. Leider wird es zum Ende hin etwas hektisch und enthält ziemliche Zeitsprünge. Was vielleicht in den Kapiteln vorher manch Zuhörer an Tempo fehlt, nimmt in den letzten Kapiteln sehr zügig Fahrt auf. Das ist ein bisschen schade. Aber für ein Erstlingswerk sehr gut gelungen. Es gewinnt zudem als Hörbuch deutlich durch das Vortragen. Gabriele Blum liest unaufgeregt und sonor, das passt sehr gut zu dem Szenario. Ich verbinde diese Stimme sofort mit Agatha Christie. Kein Wunder, viele deren Werke hat sie auch eingelesen. Auch das passt hervorragend.
Nichts für schwache Nerven! Beziehungsweise nichts für Leute, die über ein hervorragendes Kopfkino verfügen. Denn wenn man genau und sachlich zuhört, wird man feststellen, dass die Details gar nicht so ausgeschmückt werden. Allein die Andeutungen reichen zur Vergegenwärtigung des Grauens. Die Auflösung ist gleichzeitig ernüchternd und erschütternd.
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